Stolpersteinverlegung am Heiligen Weg 21 für die Familie Meyer

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Auf Initiatve der Vorsitzenden des Vereins Kunst und Kultur im Kaiserviertel e.V., Heike Wulf, wurden am 16.08.23 auf dem Heiligen Weg 21 vier Stolpersteine für die Familie Meyer verlegt.

Wie es dazu kam, erläutert Heike Wulf:
„Im Juli 2019 sah ich einen Film in der Steinwache. Anlass war die Stolpersteinverlegung für die Familie Eisenstein, die mit Familie Meyer verwandt ist. In diesem Film wurde Julius Meyer im Garten gezeigt, unbeschwert, lachend, er badete. Es standen noch Häuser am Heiligen Weg, wo heute der Parkplatz des Stadtgymnasiums ist. Es hieß, sie hatten keine Angst. Die Kinder wurden vorsichtshalber 1939 nach England geschickt. Sie selbst blieben und wurden im Konzentrationslager in Zamocz – ermordet.

Gleich nach der Veranstaltung bin ich zum Heiligen Weg gefahren und habe gesehen, dass es dort noch keine Stolpersteine gibt. Anfang 2020 wollte ich loslegen mit der Aufgabe, aber dann kam Corona und alles blieb erstmal liegen. Im letzten Jahr gab es einen erneuten Anlauf. Aktenzeichen wurden im Stadtarchiv eingeholt, mit denen man wiederum mit dem Landesarchiv Kontakt aufnehmen musste. Die Verlegung musste auch bezahlt werden und ich habe dann Paten gefunden, die sich bereit erklärt haben und für die es eine Ehre ist, die Patenschaft zu übernehmen.“

Das sind die Paten:

1.Birgit Lindstedt – Kinderhospiz, Annette Kritzler – Borsigplatzverführungen und Heike Wulf – Wort-Kunst-Raum
stehen Pate für:
Julius Meyer, geb. am 3.5.1887, Todesdatum 8.5.1945 in Zamocz Polen (Konzentrationslager)

2.Verein Kunst und Kultur im Kaiserviertel e.V.
mit einer zweckgebundenen Spende von Bettina Gau stehen Pate für:
Erna Meyer, geb. Rauchstädt, Geb.-Datum: 14.7.1893, Todesdatum 8.5.1945 in Zamocz Polen (Konzentrationslager)

3.Die Nachbarschaftsinitiative Ka!sern
steht Pate für:
Gustav Fred, gn. Fritz Meyer, geb. 18.1.1915, Flucht 1939 nach GB, interniert in GB im Durchgangslager von 1940 bis 1941 dann weiter in die USA vermutlich 1942

4.Volker Baran – Landtagsabgeordneter (SPD)
steht Pate für:
Werner Meyer geb. 22.4.1920, Flucht 1939 – interniert in GB im Durchgangslager von 1940 bis 1941 Flucht 1939, weiter interniert in die USA