Zurück am alten Standort: Restaurierte Skulptur von Guiseppe Spagnulo steht wieder am Ostwall

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„Cerchio spezzato No. 5“, „Zerbrochener Kreis Nr. 5“ ist der Name einer Skulptur von Guiseppe Spagnulo, die seit 1975 am ehemaligen Standort des Museums am Ostwall, dem heutigen Baukunstarchiv und steht und zur Sammlung des MO gehört. Die fast 3 mal 3 Meter große, zerstörte Kreisform ist charakteristisch für die politische Kunst des italienischen Bildhauers Giuseppe Spagnulo (1936-2016).

In den vergangenen Jahren wurde die Skulptur aus schwarz lackiertem Eisenblech im Restaurierungsatelier „Die Schmiede“ in Duisburg restauriert und steht nun wieder an alter Stelle – allerdings auf neuem Grund: Eine Drainage aus Kalkstein schützt die Skulptur künftig vor Feuchteschäden. Auszubildende des Tiefbauamts schufen das Kiesbett, auf dem die Skulptur nun ruht.

Spagnulos „Cerchio spezzato No.5“ gehört zu den „gebrochenen“ Eisenskulpturen, die in den 1970er-Jahren entstanden. Der Künstler hatte sich Ende der 1960er-Jahre an den Student*innen-Protesten beteiligt und Plastiken aus Eisen in den Straßen Mailands aufgestellt. Seine Arbeiten aus dieser Zeit begreift er als Beitrag zur Veränderung der Gesellschaft: Die (vermeintlich) perfekte Form des Kreises, die hier dynamisch durchbrochen wird, symbolisiert die Möglichkeit, verkrustete gesellschaftliche Strukturen aufzubrechen.

Die Rückkehr der restaurierten Skulptur an den Ostwall mit (v.li.) Prof. Dr. Wolfgang Sonne (wissenschaftlicher Leiter des Baukunstarchivs NRW), Dr. Nicole Grothe (Leiterin der Sammlung des Museums Ostwall im Dortmunder U) und Lisa Schiller, Restauratorin am MO. (Foto: Torsten Tullius, Dortmund Agentur)
Die Rückkehr der restaurierten Skulptur an den Ostwall mit (v.li.) Prof. Dr. Wolfgang Sonne (wissenschaftlicher Leiter des Baukunstarchivs NRW), Dr. Nicole Grothe (Leiterin der Sammlung des Museums Ostwall im Dortmunder U) und Lisa Schiller, Restauratorin am MO. (Foto: Torsten Tullius, Dortmund Agentur)

Kunstwerke im Außenraum stellen Museen vor Herausforderungen: Regelmäßig müssen die Restauratorinnen des MO den Zustand der Kunstwerke prüfen oder Veränderungen durch Witterung und Vandalismus dokumentieren. Immer wieder müssen Werke gereinigt und ggf. auch restauriert werden. 2018 nahm das Museum Ostwall die Eröffnung des Baukunstarchivs am Ostwall 7 zum Anlass, die Außenskulpturen im angrenzenden Park von Graffiti zu befreien und Witterungsschäden zu restaurieren. Prof. Dr. Wolfgang Sonne, wissenschaftlicher Leiter des Baukunstarchivs, freut sich, dass die Außenskulpturen nun wieder komplett sind.

Die Fachrestauratoren aus Duisburg holten die Skulptur im September 2018 in ihr Atelier. Das Werk war durch Staunässe aus dem Erdreich stark korrodiert und stellenweise sogar durchrostet. Außerdem war die Lackfassung durch Bewitterung und Vandalismus stark angegriffen, so dass die Skulptur auch optisch stark beeinträchtigt war. Nachdem das Kunstwerk in der Restaurierungswerkstatt abgestrahlt worden war, konnten die durchlöcherten Bereiche ersetzt und eine neue Farbschicht entsprechend der Künstlerintention aufgebracht werden. AufEmpfehlung der Fachrestauratoren sollte die Skulptur zukünftig durch eine Drainage aus Kies vor einem erneuten Feuchteschaden geschützt werden.