Stadtbezirksmarketing Dortmund Innenstadt Ost gibt Heft „Erinnerungsorte“ heraus

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Das sechste Heft aus der Reihe „Geschichten aus dem Stadtbezirk“ liegt nun vor und beschäftigt sich mit den Denkmälern in der östlichen Innenstadt. Was haben der Wasserturm am Heiligen Weg, die alte Platane auf dem Ostfriedhof und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Westfalenpark gemeinsam? Alle drei sind Denkmäler. Dennoch bestehen deutliche Unterschiede zwischen ihnen – ein Umstand, der die Wahl des Hefttitels der vorliegenden Ausgabe verdeutlicht. Bewusst lautet er nicht „Denkmäler“, sondern „Erinnerungsorte“. Der Wasserturm ist ein Baudenkmal, die Platane ein Naturdenkmal – und das Kaiser-Wilhelm-Standbild einfach nur ein Denkmal?

Wie mündliche und schriftliche Tradition, künstlerische Auseinandersetzung mit Vergangenheit und jedwede andere denkbare Form des Erinnerns sollen auch Erinnerungsorte die Erinnerung an die Vergangenheit wachhalten. Aber wozu? Erinnerung ist unentbehrlich, weil sich Erinnerungs- und Erzählgemeinschaften verändern, altern und mit der Zeit auflösen. Zeitzeugen sterben und die Frage, wie das damals denn genau gewesen sei, kann irgendwann nicht mehr aus erster Hand beantwortet werden. An die Stelle der (sich) Erinnernden treten in manchen Fällen besondere Orte der Erinnerung. Anders als Bau- und Naturdenkmäler sollen sie auf Gedanken, Gefühle und Verhalten ihrer Rezipienten abzielen. Erinnerungsorte sollen nicht um ihrer selbst willen bestehen, sondern über sich selbst hinaus auf etwas Drittes verweisen.

Das Heft ist in fünf große Themenblöcke aufgeteilt: Kult(ur), Arbeitswelt, Politik, Kirche, Krieg und Völkermord. Ein weiteres Kapitel umfasst Orte, die weder an Personen noch Ereignisse erinnern, sondern dem Erhalt eines bestimmten historischen Wissens dienen und auf diese Weise aus dem Rahmen fallen. Ein breites Spektrum, das hoffentlich neugierig auf die Geschichten macht, die die ausgewählten Erinnerungsorte im Stadtbezirk Innenstadt-Ost erzählen.