Rendezvous mit Georges Brassens im Café Schrader

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mit Klaus Grabenhorst

Der Maurersohn Georges Brassens (1921-1981) gehört zu den Größten des französischen Chansons. Wie kein anderer verstand er es, kleine Alltäglichkeiten in sinnlicher Weise zu besingen.

Seine lyrischen Miniaturen erreichten eine solche Dichte an Poesie, dass er in den 50er und 60er Jahren als der Chansonnier schlechthin galt. Brassens war ein genauer Beobachter und wacher Gegner jeglicher Konvention und vertrat stets die Position des kleinen Mannes, besang den „anständigen Kerl“, der allein seinem Gewissen gehorcht und dadurch Sand in das Getriebe der Gesellschaft streut. 1968 lehnte Brassens die Mitgliedschaft in der Académie française mit der Begründung ab, als Sterblicher wolle er nicht unsterblich sein.

Der Umstand, dass es in Deutschland viele halbleere, in Frankreich jedoch nur halbvolle Weingläser gibt, dokumentiert eine Misere: ist es überhaupt möglich, den Altmeister Brassens in deutscher Sprache nachzuempfinden? Kann der Zauber, die Leichtigkeit, das frankophile Lebensgefühl, der ‚Duft‘ dieser zärtlich-derben, anarchisch-philosophischen Chanson-Poesie von der sperrigen deutschen Sprache eingefangen werden? Der in Düsseldorf lebende Sänger, Gitarrist und Schauspieler Klaus Grabenhorst hat dieses Kunststück vollbracht und Brassens Gossenjargon und Bildungssprache, den lakonischen Witz, die pralle Sinnlichkeit und die erotisch-pikanten Details der Vorlagen grandios ins Deutsche übertragen. Klaus Grabenhorst würzt sein Programm mit Geschichten und Anekdoten, „er singt, parliert, flüstert und raunt“ (Süddeutsche Zeitung) und vermittelt im Nu die Atmosphäre regennasser Straßen am Montmartre und heißer Sommersonne in der Provence.

Seit über 40 Jahren ist Klaus Grabenhorst unterwegs als Erzählkünstler, Schauspieler und Sänger: Tourneen führten ihn für das Goethe-Institut in die Türkei, er spielte im TAT-Frankfurt, und im russischen Fernsehen war er aus dem Wachtangow-Theater in Moskau bis nach Wladiwostock zu hören.

Veranstaltungsort:
Café Schrader, Kaiserstraße 31
Ort: 44135 Dortmund
Tel.: 0231/523249

Eintritt: 12,00 Euro