Körner Hellweg im Wandel der Zeit: Foto-Ausstellung in Körne förderte Austausch und Begegnung

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Im Rahmen der stadtweiten Aktionswoche „Kreativ VorOrt“ des Programms „Begegnung VorOrt“ wurde am Samstag (21.10.) im Körner Park die interaktive Ausstellung „Körner Hellweg im Wandel“ eröffnet. 68 Fotografien aus den Jahren 2008 und 2022 zeigen in der Gegenüberstellung neue Perspektiven auf eine der bekanntesten Hauptstraßen Dortmunds. Besonders ältere Besucher*innen schwelgten in Erinnerungen und kamen miteinander ins Gespräch.

Eine besondere Entstehungsgeschichte
Am 21. Februar 2008 spazierte Werner Hühn entlang des Körner Hellwegs und fotografierte Gebäude und Häuserreihen. Der 84-Jährige ist ein Körner Urgestein. Er wurde im Stadtteil geboren und kennt ihn wie seine Westentasche. Seine Umgebung beobachtet er aufmerksam und nimmt Veränderungen auf vielfältige Weise wahr. Die Fotografie ist ihm als Mittel dabei besonders ans Herz gewachsen. Hendryk von Busse ist Raumplaner und als solcher beim Caritasverband Dortmund für „Begegnung VorOrt“ im Stadtbezirk Innenstadt-Ost verantwortlich. Die seniorengerechte Stadtentwicklung und Begegnungen zu fördern ist ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Zufällig wohnt der 37-Jährige im selben Haus wie Werner Hühn in Körne. Die Nachbarn treffen sich regelmäßig im Haus und sprechen über die Vor- und Nachteile der heutigen Zeit, insbesondere aus Sicht der Älteren. Inspiriert von Werner Hühns Fotografien machte sich Hendryk von Busse 14 Jahre später am 21. Februar 2022 auf den Weg und fotografierte dieselben Ansichten des Körner Hellwegs. Entstanden ist eine Gegenüberstellung, die vor allem die Veränderungen der Hauptstraße in nur kurzer Zeit zeigt.

Kreativ Vor Ort - Der Körner Hellweg im Wandel, Copyright Hendryk von Busse
Kreativ Vor Ort – Der Körner Hellweg im Wandel, Copyright Hendryk von Busse

Kreativer Austausch
Stadtbezirke befinden sich in stetigem Wandel. Wo vorher ein altes Gebäude stand, befindet sich vielleicht heute moderne Architektur. Baulinien springen vor und zurück. Gastronomie und Einzelhandel setzen eigene Akzente im Straßenbild. Den baulichen Veränderungen stehen die Wahrnehmungen und Erinnerungen der Bewohnerinnen eines Stadtteils gegenüber. Im Körner Park wurden sie am vergangenen Samstag laut. Im Gespräch mit Hendryk von Busse und Katarina Larrá vom Seniorenbüro Innenstadt-Ost verglichen die Besucherinnen der Ausstellung bekannte Gebäude und Straßenabschnitte von früher mit gegenwärtigen Ansichten. „Im ‚Haus Gobbrecht‘ waren wir oft. Die Wirtin hatte immer ein offenes Ohr. Das Beste war das Essen dort. Hier gab es noch viele leckere traditionelle Gerichte. Die kriegt man heute nirgendwo mehr“, berichtete eine ältere Einwohnerin. Auch andere Bewohner*innen bedauerten die Schließung vieler Traditionslokale wie des Gasthauses „Schulte Berthold“ oder des Imbisses „Maria“ ebenso wie kleiner Fachgeschäfte. „Wo früher mal ein Geschäft stand, ist jetzt nur noch Platz für Autos. Man hat dort nichts Neues mehr gebaut“, äußerte ein Passant.

Die Resonanz der Besucherinnen hielt Hendryk von Busse auf kleinen Tafeln fest, die die Ausstellung im Körner Park optisch und inhaltlich ergänzten. Besondere Orte sowie die damit verbundenen Erinnerungen wurden so festgehalten und für alle Interessierten sichtbar gemacht. Viele Besucherinnen verweilten auch auf der sogenannten Plauderbank, dem Markenzeichen von „Begegnung VorOrt“. Sie erinnerten sich an frühere Zeiten und kamen miteinander ins Gespräch.

Ausstellung wandert im Stadtbezirk
Die Ausstellung „Körner Hellweg im Wandel“ ist als Wanderausstellung konzipiert. Die einander gegenüber gestellten Fotografien laden dazu ein Geschichten auszutauschen, in der Vergangenheit aufleben zu lassen oder über lebenswerten Stadtraum nachzudenken. Ein Blick zurück hilft auch, aktuelle Herausforderungen der Stadtentwicklung zu verstehen. Die Ausstellung wird unterstützt durch das Stadtbezirksmarketing Innenstadt-Ost, die Sparkasse Dortmund, das Seniorenbüro Innenstadt-Ost sowie den Körner Kunst- und Kulturverein. Die aktuellen Ausstellungsorte werden in der Presse bekannt gegeben. Wer die Ausstellung mit Unterstützung von „Begegnung VorOrt“ in seinen Räumen zeigen möchte, ruft Hendryk von Busse unter der Telefonnummer 0178.6130508 an oder schreibt eine Email an hendryk.busse@caritas-dortmund.de.