Die größte aller Revolutionen: Vortrag im Stadtarchiv über den Aufbruch in eine neue Zeit nach 1918

Die deutsche Revolution von 1918 – sie gilt noch heute als gescheitert. Eine verpasste Chance, die den Weg zum Aufstieg der Nazis und zur Katastrophe ermöglichte. Der Historiker Prof. Robert Gerwarth nimmt diese Lesart kritisch unter die Lupe. In seinem Vortrag am Donnerstag, 28. Februar, 19 Uhr im Stadtarchiv (Märkische Str. 14) geht es um „Die größte aller Revolutionen. November 1918 und der Aufbruch in eine neue Zeit“. Der Eintritt ist frei.

Nicht nur zerschlug die Revolution die autoritäre Monarchie der Hohenzollern, sie schuf auf erstaunlich unblutige Weise den ersten deutschen demokratischen Nationalstaat. Mit Blick auf die dramatischen Ereignisse zwischen den letzten Kriegsmonaten 1918 und dem Hitlerputsch 1923 wird klar, wie grundlegend und nachhaltig die Novemberrevolution Deutschland veränderte. Denn wer das Geschehen nur vom Ende her betrachtet, ignoriert, wie sehr die Zukunft damals offen war.

Robert Gerwarth studierte Geschichte in Berlin und promovierte in Oxford. Nach Stationen an den Universitäten Harvard und Princeton lehrt Gerwarth heute als Professor für Moderne Geschichte am University College in Dublin und ist Gründungsdirektor des dortigen Zentrums für Kriegsstudien. Er ist Fellow der Royal Historical Society, Mitglied der Royal Irish Academy und Autor zahlreicher Publikationen.