Der geplante Umbau der Saarlandstraße hat zu einer breiten Diskussion in der Bürgerschaft geführt. Die Forderungen an die Umgestaltung liegen zum Teil weit auseinander, die vielfältigen Eingaben sollen aber gründlich geprüft und so weit wie möglich in die weiteren Überlegungen mit einbezogen werden.

Grundlegende Überarbeitung der Planung erforderlich
Angesichts der Bedeutung der Saarlandstraße als Quartierszentrum, angesichts der anstehenden Verkehrswende, die sich auch in einem veränderten Erscheinungsbild der innerstädtischen Straßen wiederfinden muss, und vor dem Hintergrund, dass mit dem Umbau die Funktion und die Gestaltqualität der Saarlandstraße für die nächsten 40 bis 50 Jahre festgelegt wird, hält die Verwaltung eine grundlegende Überarbeitung der Planung für erforderlich.

Saarlandstraße als Vorbild für Verkehrswende
Im Weiteren soll der Planungsraum deutlich erweitert werden. Betrachtet werden soll der Straßenzug in seiner gesamten Länge von der Lindemannstraße bis zur Märkischen Straße. Die Funktion der Verbindung als innerstädtische Durchgangsstraße soll angemessen zurückgenommen, stattdessen die Saarlandstraße Vorbild werden als eine Verbindungsachse für die Verkehrswende. Angepasste Querschnitte und z.B. eine Vielzahl von fahrbahnbegleitenden Fahrradabstellmöglichkeiten sollen dies verdeutlichen.

Aufenthaltsqualität steigern
Die Querschnittsgestaltung der einzelnen Teilabschnitte ist wesentlich aus den Ansprüchen des unmittelbaren Umfeldes zu entwickeln. Die Aufenthaltsqualität soll durch mehr Raum für Straßencafés und Außengastronomie deutlich verbessert werden. Dies erfordert mehr Flächen im Seitenraum. Starken Bedürfnissen zur Querung der Straße soll durch Mittelinseln Rechnung getragen werden.

Mehr Bäume
Der Verbesserung des Kleinklimas soll durch eine möglichst große Anzahl neuer, großkroniger Bäume Rechnung getragen werden. Dies dient ebenfalls der Erhöhung der Aufenthaltsqualität, der Geschwindigkeitsdämpfung und ist zudem ein Beitrag zum Klimaschutz insgesamt.

Parkraumkonzept erarbeiten
Für den gesamten Planungsraum soll ein Parkraumkonzept erarbeitet werden. Die Potentiale außerhalb des öffentlichen Straßenraumes sollen aufgenommen und ausgeschöpft werden (z.B. bessere Nutzung von Hinterhöfen, Bau von Doppelstockgaragen, Doppelnutzung größerer Stellplatzanlagen, Reduzierung von missbräuchlich genutzten Privatgaragen, Bau von Quartiersgaragen u.a.).

Die Saarlandstraße stellt den Mittelpunkt eines lebendigen Quartiers mit vielen urbanen Qualitäten und einem attraktiven Besatz an Einzelhandel und Dienstleistungen/Gastronomie dar. Diese Funktionen werden durch die Erarbeitung eines neuen Entwurfs gestärkt, indem eine zeitgemäße Interpretation integrierter Stadt- und Verkehrsplanung erfolgt.

Für die beschriebenen Planungsarbeiten ist ein größeres Zeitfenster erforderlich. Der neue Entwurf für den Kernabschnitt zwischen Hohe Straße und Ruhrallee soll dem Rat voraussichtlich im Winter 2020/21 vorgelegt werden.