Rundgang über den Ostfriedhof mit dem Schwerpunkt Benno Elkan

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Am 21.09.22 bietet Heike Wulf von den „Freunden des Ostparks“ einen kostenlosen Rundgang über den Ostfriedhof an, wo die Repliken, aber auch andere besondere Gräber vorgestellt werden.

Über ein Jahr ist es jetzt her, dass die Original-Kunstwerke von Benno Elkan, dank der Bürgerinitiative „Freunde des Ostparks“, gerettet und Repliken aufgestellt wurden. Mittlerweile lagern die Originale in den Katakomben des Hauptfriedhofs. Zwar gesichert, aber nicht unter Umständen, die ihrer würdig wären, geschweige denn, ihrem Erhalt dienlich sind.

Heike Wulf von den "Freunden des Ostparks"
Heike Wulf von den „Freunden des Ostparks“, Foto: Andreas Spindler

Wie die „Freunde des Ostparks“ erfahren haben, ist kein Museum der Stadt bereit, diese herausragenden Kunstwerke in seine Obhut zu nehmen. Wie lange will die Stadt jetzt warten? Wie viele Jahre sollen sie dort lagern und womöglich verrotten? „Die Presse ist von uns informiert worden und stellt eine Anfrage an die Stadt. Nichtsdestotrotz wollen wir von unserer Seite Druck machen“, so Heike Wulf.

Außerdem fordern die „Freunde des Ostparks“ die Reparatur des Engels von Franz Röttger, der ein Sinnbild für den Friedhof ist und eines der am häufigsten fotografierten Figuren. Diese wurde im Sommer 2022 teilweise zerstört.

Wer den Bürgerantrag unterstützen möchte, kann sich hier melden: kontakt@wort-kunst-raum.de.

Veranstaltungsdaten:
Rundgang am 21.09.22
Haupteingang Ostfriedhof um 16.30 Uhr

Über den Künstler Benno Elkan

Der Bildhauer Benno Elkan (1877 – 1960) verbrachte seine Kindheit und Jugend in Dortmund. Er studierte Malerei an der Akademie der Künste in München sowie in Karlsruhe. Seinen ersten Auftrag als Bildhauer erhielt er aus Dortmund von Karl Richter, Chefredakteur des Dortmunder Generalanzeigers, der ebenfalls auf dem Ostfriedhof bestattet wurde. Benno Elkan gestaltete sein Grab mit der Skulptur „Die Wandelnde“.

1906 hatte Elkan im Dortmunder Rathaus eine erste Einzelausstellung. Er lebte für einige Jahre in Rom, später in Frankfurt am Main. Er wurde Vorsitzender des dortigen Künstlerrats und erhielt vom Magistrat den Auftrag für ein Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges. Sein Werk fand zunehmend Beachtung.

Im Nationalsozialismus erhielt Elkan Berufsverbot, emigrierte 1934 nach London und wurde britischer Staatsbürger. 1956 schuf er im Auftrag der Knesset in Jerusalem sein berühmtestes Werk, die „Große Menorah“. Sein während des Zweiten Weltkriegs entstandener Entwurf eines „Mahnmals für die Toten des Krieges“ wurde 2010 in Dortmund als virtuelles Denkmal realisiert und ist im Museum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen.