„Skandal in Togo. Ein Kapitel deutscher Kolonialherrschaft“ heißt ein Vortrag, in dem die Historikerin Rebekka Habermas am Mittwoch, 25. Januar, 19 Uhr die Beziehungen, Interessen und Motive rund um die deutsche Kolonialherrschaft schildert.
Der Vortrag im Stadtarchiv (Märkische Straße 14) ist frei. Es war ein Skandal, der sogar den Berliner Reichstag auf den Plan rief: Im Jahr 1900 soll der Kolonialbeamte Geo Schmidt eine junge Afrikanerin vergewaltigt haben. Solche Übergriffe waren in den Kolonien nahezu alltäglich, warum also die Aufregung? Schmidt, eigentlich der mächtigste Mann vor Ort, rang nicht nur mit der afrikanischen Bevölkerung. Christliche Missionare sahen ihre Bemühungen durch Schmidt gefährdet.
Rebekka Habermas, Professorin für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen, schildert an diesem Beispiel lebendig ein Kapitel deutscher Geschichte. Sie ist die Tochter des Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas.