Neue Ausgabe der „Heimat Dortmund“ erzählt von 140 Jahren Schach in Dortmund

Print Friendly, PDF & Email

Am 16. November wurde der Schachsport in Dortmund 140 Jahre alt. Der langen und spannenden Geschichte des „intelligenten Sports“ und seiner wichtigsten Persönlichkeiten widmet sich die neue Ausgabe der Zeitschrift „Heimat Dortmund“, herausgegeben vom Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V..

„140 Jahre Schach in Dortmund“ ist die dritte Ausgabe 2015. Sie ist für 5 Euro im Buchhandel und im Stadtarchiv Dortmund erhältlich.

Gemeinsam mit Schachhistoriker Siegfried Zill hat sich Autor und Vereinsmitglied Gerd Kolbe auf die Spuren des Schachs von 1876 bis heute begeben. „Der Beitrag ist insbesondere eine Liebeserklärung an den jüdischen Herrenausstatter und Schachpionier Salomon Elkan, der zu den wichtigsten Gründern des Schachvereins von 1875 gehörte und damit als ,Schach-Vater’ Dortmunds gelten kann“, so Kolbe.

Untrennbar mit der Dortmunder Schachgeschichte verbunden ist auch das Stadion „Rote Erde“: Es ist das wohl einzige Stadion, das mit einer Schachpartie eröffnet wurde – anno 1926 und mit menschlichen Spielfiguren auf dem Rasen. Dortmund ist auch eine wichtige Station für Schachgenie Garri Kasparow, dessen Weltkarriere bei der Jugend-Weltmeisterschaft 1980 im Westfalenpark begann. Gerd Kolbe widmet beiden Highlights weitere Artikel.

Erzählt wird ebenfalls die Geschichte des Sparkassen Chess-Meetings, das sich von kleinen Anfängen 1973 zu einem der drei wichtigsten Turniere der Welt entwickelte. Dabei schaut Kolbe u. a. auf den zehnfachen Dortmund-Sieger Wladimir Kramnik, stellt die drei großen Damen des Weltschachs Nona Gaprindashwili, Judith Polgar und Hou Yifan vor und berichtet über die legendäre Partie des Jahrzehnts aus dem Jahre 2003 zwischen Viorel Bologan und Viswanathan Anand.

Er porträtiert Eugen Schackmann, der zu den Begründern des Sparkassen Chess-Meetings zählt und erzählt augenzwinkernd von persönlichen Begegnungen und Eindrücken rund um das weltweit renommierte Turnier. In einem Interview, das Oliver Volmerich mit Sparkassendirektor Uwe Samulewicz geführt hat, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, welche Relevanz das Turnier für sein Haus und das Image der Stadt Dortmund besitzt.

Auch zur Kunst gibt es Verbindungen: Die Dortmunder Künstlerin Christiane Köhne berichtet über den Einfluss, den Schach auf ihr Werk hat.

Hinter die Kulissen des traditionellen Sommerschachturniers schaut Pit Schulenburg, der dieses Erfolgsformat vor Jahren selbst aus der Taufe gehoben hat. Was Dortmund tut, um den Nachwuchs an Schach heranzuführen, schildern Gerd Kolbe und Ralf Schreiber – von der „Schachschule“ bis zur Initiative „Schach für Kids“. Siegfried Zill beschreibt im Selbstporträt „Ein Leben für den Schachsport“ seine persönlichen Erfahrungen aus fast acht Jahrzehnten.

Auch die aktuelle Schachszene des Jahres 2015 kommt nicht zu kurz. Gerd Kolbe blickt auf das Jubiläumsturnier des Schachvereins von 1875 im September im Rathaus, präsentiert den Schachbundesligisten SC Hansa Dortmund und die Schachgemeinschaft Dortmund als örtlichen Dachverband und stellt mit Ralf Chadt-Rausch den aktuellen Vizepräsidenten des Deutschen Schachbundes vor.

Besonders gewürdigt wird Schachpädagoge Sebastian Siebrecht: Er ist als Schachgroßmeister in der Bundesliga aktiv ist, kommentiert das Sparkassen Chess-Meeting und präsentiert darüber hinaus im September in der Thier-Galerie neue Formen der Nachwuchsarbeit mit Grundschülern.