Dortmund jetzt Mitglied der Europäischen Städte-Koalition gegen Rassismus

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Dortmund ist jetzt Mitglied der Europäischen Städte-Koalition gegen Rassismus (ECCAR). Der Lenkungsausschuss des Bündnisses nahm einen förmlichen Antrag von Oberbürgermeister Ullrich Sierau in seiner Sitzung am 7. Oktober in Karlsruhe an.

Dem internationalen Netzwerk, das im Jahr 2004 auf Initiative der UNESCO entstand, gehören damit jetzt 105 Städte aus 22 europäischen Staaten an.

Mit dem Beitritt verpflichtet sich Dortmund den Zehn-Punkte-Aktionsplan der ECCAR auf lokaler Ebene mit konkreten Maßnahmen umzusetzen. Da die Stadt Dortmund in allen Bereichen bereits Aktivitäten vorzuweisen hat, ergibt sich aus dem Beitritt kein unmittelbarer Handlungsbedarf.

Der Mitgliedsbeitrag in Höhe von 1500 Euro wird aus dem Budget der Koordinierungsstelle VTD gezahlt, die auch die Geschäftsführung für diese Mitgliedschaft übernimmt.

Bereits in seiner Sitzung vom 24.11.2011 hatte der Rat der Stadt auf Antrag der Fraktion „Die Linke“ beschlossen, sich um die Mitgliedschaft zu bewerben. Dieser Beschluss wurde jetzt umgesetzt.

Das Städte-Netzwerk gegen Rassismus

Die Städte-Koalition gegen Rassismus ist mittlerweile in allen Teilen der Welt vertreten. Als erste regionale Koalition wurde im Jahr 2004 in Nürnberg die „Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus“ gegründet und zugleich ein Zehn-Punkte-Aktionsplan mit konkreten Handlungsbeispielen verabschiedet. Um die Koalition nachhaltig zu stärken, beschlossen die Mitgliedsstädte später, das kommunale Netzwerk auf eine rechtliche Grundlage zu stellen: Am 21. Februar 2008 wurde die Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus vom Amtsgericht Nürnberg als gemeinnütziger Verein anerkannt und ins Vereinsregister eingetragen.

Die Ziele der Koalition

Das Ziel des internationalen Netzwerkes von Städten ist es, sich gemeinsam für eine wirkungsvolle Bekämpfung von Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen.

Internationale Konventionen, Empfehlungen und Erklärungen müssen von Staaten ratifiziert und umgesetzt werden. Dabei ist es besonders wichtig, dass die lokale Ebene, auf der sich Menschen unterschiedlicher nationaler, ethnischer, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit begegnen, sowie die Opfer von Rassismus und Diskriminierung einbezogen werden. Die Städte sind in Zeiten fortschreitender Globalisierung und Urbanisierung der Schlüssel zur Durchsetzung der Menschenrechte.

Die Koalition will deshalb

  • jede Form von Rassismus und Diskriminierung auf kommunaler Ebene bekämpfen und dadurch einen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Menschenrechte sowie zur Achtung der Vielfalt in Europa leisten
  • die Mitgliedsstädte durch den am Zehn-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus bei dieser Aufgabe unterstützen und ihnen dabei helfen, Prioritäten zu setzen, ihre Strategien zu optimieren und ihre Zusammenarbeit zu intensivieren
  • das gemeinsame Interesse der Mitgliedsstädte gegenüber der Europäischen Union, dem Europarat und den Regierungen der europäischen Staaten vertreten und fördern
  • die Kooperation mit Institutionen und Organisationen, die sich ebenfalls die Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung zur Aufgabe gemacht haben, sowie mit anderen Städte-Netzwerken in Europa stärken
  • die europäische Öffentlichkeit durch Veranstaltungen und Informationsmaterialien für den Wert einer gerechten und durch Solidarität geprägten Gesellschaft sensibilisieren und sie motivieren, rassistischen und diskriminierenden Einstellungen und Verhaltensweisen entschieden entgegenzutreten.

 

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