Benno Elkan ist zurück auf dem Ostfriedhof: Repliken der Bronzearbeiten ersetzen wertvolle Originale

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Die Kunst von Benno Elkan ist in neuer Form auf den Ostfriedhof zurückgekehrt: Sieben Bronzereliefs und Bronzeskulpturen des Künstlers stehen nun als Repliken auf dem Friedhof. Die Arbeiten aus Polymerbeton sehen den denkmalgeschützten Originalen beeindruckend ähnlich.

Auf dem Ostfriedhof gibt es neun von Benno Elkan gestaltete Grabmale, darunter sieben mit Bronzereliefs oder -skulpturen. In den vergangenen Jahren ist auf den Friedhöfen zunehmend Metall gestohlen worden. Um die Kunstwerke vor Diebstahl zu schützen, haben Uli Heynen, der technische Leiter der Friedhöfe Dortmund, und Dr. Rosemarie Pahlke, Leiterin der Stabsstelle Kunst im öffentlichen Raum entschieden, die Bronzen sicher einzulagern und Repliken anfertigen zu lassen. Die Originale sollen künftig in einem geschützten Raum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die auf Restaurierungen spezialisierte Firma Paetzke aus Hörstel, die zuletzt die Säule des Adlers in Mengede restauriert hatte, erhielt nach einer Ausschreibung den Auftrag für die Anfertigung der Replike. Fachkundig betreut wurde das Projekt von Michael Holtkötter von der Unteren Denkmalbehörde.

„Persephone“ auf Feld 5,
Foto: Katrin Pinetzki, Stadt Dortmund
„Die Wandelnde“ auf Feld 10, Foto: Katrin Pinetzki, Stadt Dortmund

Benno Elkan
Der Bildhauer Benno Elkan (1877 – 1960) verbrachte seine Kindheit und Jugend in Dortmund. Er studierte Malerei an der Akademie der Künste in München sowie in Karlsruhe. Seinen ersten Auftrag als Bildhauer erhielt er aus Dortmund von Karl Richter, Chefredakteur des Dortmunder Generalanzeigers, der ebenfalls auf dem Ostfriedhof bestattet wurde. Benno Elkan gestaltete sein Grab mit der Skulptur „Die Wandelnde“.

1906 hatte Elkan im Dortmunder Rathaus eine erste Einzelausstellung. Er lebte für einige Jahre in Rom, später in Frankfurt am Main. Er wurde Vorsitzender des dortigen Künstlerrats und erhielt vom Magistrat den Auftrag für ein Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges. Sein Werk fand zunehmend Beachtung.

Im Nationalsozialismus erhielt Elkan Berufsverbot, emigrierte 1934 nach London und wurde britischer Staatsbürger. 1956 schuf er im Auftrag der Knesset in Jerusalem sein berühmtestes Werk, die „Große Menorah“. Sein während des Zweiten Weltkriegs entstandener Entwurf eines „Mahnmals für die Toten des Krieges“ wurde 2010 in Dortmund als virtuelles Denkmal realisiert und ist im Museum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen.

www.benno-elkan.de