Attraktiv für Radler, wenig Einschränkungen für Autofahrer: Breite Radwege an Schwanen- und Ostwall

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Eine attraktive, durchgängige und mühelos zu befahrende Radverbindung rund um den kompletten Wallring ist ein zentrales Anliegen des dreijährigen Förderprojektes „Stadtluft ist (emissions-)frei – Dortmunds Einstieg in eine emissionsfreie Innenstadt“. In einem ersten Schritt plant die Stadt Dortmund den fahrradfreundlichen Umbau eines Teilabschnittes des Wallrings zwischen Schwanen- und Ostwall.

Adlerturm: Visualisierung zum Umbau des Radwalls zwischen Schwanen- und Ostwall (Quelle: Stadt Dortmund).
Adlerturm: Visualisierung zum Umbau des Radwalls zwischen Schwanen- und Ostwall (Quelle: Stadt Dortmund).

Dieser Abschnitt wird innerhalb der nächsten drei Jahre umgebaut, um Lücken im Radverkehrsnetz zu schließen, Mängel der Trassenführung zu beheben und die Radverbindung um den Wall zu verbessern. Zusätzlich wird der Fußverkehr gefördert. Dabei bleiben die Hauptfahrspuren des Wallrings in ihrem derzeitigen Bestand erhalten. Der Umbau beschränkt sich ausschließlich auf die Randbereiche neben der Hauptfahrbahn.

Optimierung dringend geboten
Bislang gibt es in diesem Bereich des Wallrings so gut wie keine eigenständigen Radverkehrsanlagen. Radfahrer werden über die Fahrspuren der parallel zum Wallring verlaufenden Stellplatzanlagen geführt, so dass eine Optimierung dringend geboten ist.

Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt sowie das Tiefbauamt der Stadt Dortmund haben in enger Abstimmung mit dem beauftragten Ingenieurbüro Entwürfe für eine durchgängige und attraktive Radver-kehrsinfrastruktur zwischen Bornstraße und Adlerturm erarbeitet: Radfahrende werden unabhängig vom Hauptverkehr des motorisierten Individualverkehrs des Wallrings auf den vorhandenen Nebenfahr-bahnen als Fahrradstraße oder auf eigenständigen Radwegen geführt. Dabei können Radfahrer sowohl innenliegend, als auch außenliegend in beide Richtungen fahren.

Olpe: Visualisierung zum Umbau des Radwalls zwischen Schwanen- und Ostwall (Quelle: Stadt Dortmund).
Olpe: Visualisierung zum Umbau des Radwalls zwischen Schwanen- und Ostwall (Quelle: Stadt Dortmund).

Für eine attraktive und sichere Radwegeverbindung werden die Radfahrer abschnittsweise auf baulich angelegten, von Fußgängern getrennten Zweirichtungsradwegen geführt. Die Mindestbreite von 3,25 m zuzüglich 0,75 m Sicherheitsstreifen zu parkenden Autos setzt neue Maßstäbe innerhalb des Stadtgebietes für Radwege im Zwei-richtungsverkehr entlang von Hauptverkehrsstraßen. „Gerade für schnellere und breitere Fahrräder wie Pedelecs und Lastenfahrräder sind die Breiten ein echter Gewinn“, betont Stadtrat Ludger Wilde bei der Vorstellung der Pläne.

Über große Strecken des Umbaubereichs werden auf beiden Seiten des Walls (innen und außen) Radwege mit diesen Mindestbreiten für den Zweirichtungsverkehr geschaffen. Wo eigenständige, bauliche Lösungen nicht möglich sind, wird der Radverkehr in den Nebenfahrbahnen als Fahrradstraßen bevorrechtigt. In den Kreuzungsbereichen werden Fuß- und Radverkehr sicher geleitet. „Die fahrradfreundliche Anbindung der Innenstadt ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Aufwertung der City, den die Einzelhändler der Dortmunder City ausdrücklich begrüßen. Dadurch wird der Wirtschaftsstandort Dortmund gestärkt und seine Attraktivität nachhaltig gesteigert“, sagt Dirk Rutenhofer, Vorsitzender des Cityrings.

Der zusätzliche Platzbedarf für den sicher geführten Fuß- und Radverkehr zwischen Schwanen- und Ostwall erfordert den Wegfall von voraussichtlich 180 von derzeit über 780 Stellplätzen im Umbaubereich – überwiegend im Bereich des Schwanenwalls. Insgesamt stehen in den Parkhäusern und Tiefgaragen fast 5 900 Stellplätze zur Verfügung. Aufgrund der derzeit nicht vollständig ausgelasteten Parkhäuser und Stellplatzanlagen am Wallring ist der Wegfall zugunsten des Fuß- und Radverkehrs aus Sicht der Fachverwaltung hinnehmbar.

V.l.n.r.: Fabian Menke, Fahrradbeauftragter; Lars Deuter, Ev. Kirchenkreis Dortmund; Andrea Meißner, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt; Ludger Wilde, Dezernent f. Umwelt, Planen und Wohnen; Sylvia Uehlendahl, Leiterin des Tiefbauamtes; Dirk Rutenhofer, Cityring (Quelle: Kavermann, Stadt Dortmund)
V.l.n.r.: Fabian Menke, Fahrradbeauftragter; Lars Deuter, Ev. Kirchenkreis Dortmund; Andrea Meißner, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt; Ludger Wilde, Dezernent f. Umwelt, Planen und Wohnen; Sylvia Uehlendahl, Leiterin des Tiefbauamtes; Dirk Rutenhofer, Cityring (Quelle: Kavermann, Stadt Dortmund)

Auch der Evangelische Kirchenkreis Dortmund sieht den Wegfall der Stellplätze vor dem Reinoldinum unkritisch, da den Besuchern des Tagungshauses ohnehin empfohlen werde, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad anzureisen. „Der Evangelische Kirchenkreis Dortmund begrüßt das Förderprojekt und unterstützt die Stadt auf ihrem Weg, die Innenstadt von Dortmund emissionsfrei zu gestalten“, sagt Lars Deuter, Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises. „Die Radwege rund um den Wallring auszubauen, ist ein wichtiger Schritt, die Stadt fahrradfreundlicher und attraktiver zu machen. Für das Evangelische Tagungshaus Reinoldinum am Schwanenwall stellt der geplante Umbau eine Verbesserung dar.“ Zudem diene das Projekt langfristig der Bewahrung der Schöpfung.

EU-Fördermittel für Umbau und Begrünung
Der Umbau des Radwalls zwischen Schwanen- und Ostwall wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Für den Umbau sind im Förderantrag 1 890 000 Euro beantragt. Gemeinsam mit der Begrünung des Wallrings stehen rund 2 080 000 Euro für die Planung und Umsetzung des Entwurfs zur Verfügung. Die Förderquote beträgt 80%.

Der Öffentlichkeit soll der Entwurf in einer Dialogveranstaltung Ende November vorgestellt werden. Der Rat der Stadt soll in seiner Sitzung am 14. November 2019 über den Entwurf entscheiden. Der Baubeschluss ist für Mitte 2020 geplant. Gebaut werden kann der Radweg dann im Jahr 2021.