Zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit wird das Jugendamt eingerüstet

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Die Natursteinfassade der städtischen Büroimmobilie Ostwall 64 ist mit einer hintermörtelten Natursteinfassade des Steinmaterials Kirchheimer Muschelkalk bekleidet. Die Verankerung der Natursteinfassadenplatten wurde mit nicht korrosionsgeschützten Mörtelankern ausgeführt.

Seit 2014 hat die Städtische Immobilienwirtschaft die Fassade fest im Blick. Es wurde ein Sachverständigen- und Ingenieurbüro für Fassadentechnik eingeschaltet. Ein Gebäudesicherheitskonzept wurde ausgearbeitet. Über ein System von inzwischen vierwöchigen Sichtkontrollen und zweijährigen Inspektionen (sogenannten handnahen Fassadenüberprüfungen) wurde die Sicherheit der Fassade bisher gewährleistet. Im Rahmen einer Sofortmaßnahme wurden vor Jahren bereits sechs Fassadenplatten (Haupteingang Giebel Ostwall) ausgetauscht.

Mängel wurden bei diesjähriger Inspektion deutlich
Bei der diesjährigen Inspektion wurden weitere schwerwiegende Mängel an der Fassade festgestellt, die insbesondere aus witterungsbedingten Einflüssen herrühren:

An der Westfassade, die direkt an der Ruhrallee gelegen ist, haben die Schäden seit der letzten Inspektion deutlich zugenommen. Da die Fassadenansicht zur Ruhrallee, aufgrund ihrer Ausrichtung nach Westen, welche die Schlagregenausrichtung darstellt, einer starken Feuchtebelastung und zudem auch den erheblichen Erschütterungen des Berufsverkehrs der stark frequentierten B54 ausgesetzt ist, besteht für diesen Bereich schneller Handlungsbedarf (siehe nachfolgend besispielhafte Fotos der Schädigungen):

Mängel an der Fassade

Die liegenden Sturzplatten oberhalb der Fensteranlagen insbesondere oberhalb des 1. bis 3. OG weisen deutlich zunehmend aufgehende Zahnlager in der Gesteinsmatrix der gegen das Lager aufgesägten Muschelkalkplatten auf. Dieses Schädigungsbild wird verstärkt durch die sich öffnenden Mörtelfugen, die aufgrund der drei vergangenen sehr heißen Sommer durch die Temperaturspannungen versagt haben.

Diese Schädigungen sind laut dem Gutachten des Ingenieurbüros durch das Sichtprüfungskonzept des Gebäudesicherheitskonzeptes nicht mehr kontrollierbar. Es sind konkrete Absturzsicherungsmaßnahmen zeitnah umzusetzen.

Dazu hat die Städtische Immobilienwirtschaft folgende Sicherungsmaßnahmen festgelegt:

  • Einrüsten der gesamten Westfassade zur Ruhrallee
  • Zusätzlich das Aufstellen von 2 Gerüstfeldern an der Südfassade zur Märkischen Straße, sowohl an der linken als auch an der rechten Gebäudeecke
  • Anbringen von Staubnetzen an der Außenseite des Gerüstes für die Zeit der Fassadenarbeiten.
  • Dauerhaftes Einnetzen (Fang- und Staubnetz) der Wandfläche auf der linken Seite der Westfassade
  • Abschnittweises Abnehmen der Natursteinplatten und Aufbringen eines Unterputzes zum Schutz des Rohmauerwerks bis zur endgültigen Sanierung sowie Abdichtung der Anschlüsse zu den Fensterelementen
  • Schließen einer Fehlstelle (fehlendes Bruchstück aus der Natursteinplatte) mit Unterputz, an der rechten Gebäudeecke der Südfassade.
  • Lagerung der unzerstörten (sofern vorhanden) und gekennzeichneten Platten im Gebäude zur späteren Wiederverwendung.
  • Wiederherstellung bzw. Instandsetzung des Blitzschutzes.
  • Abbau des Gerüsts

Das gesamte Bürogebäude ist stark sanierungsbedürftig. Die Sanierung wird zurzeit vorbereitet. Der Baubeginn ist für 2025 geplant.